Die Premiere des Kultmusicals The Rocky Horror Show von Richard O´Brien´s am 14.02.2015 im Theater Hof war ein voller Erfolg. thomann Audio Professionell zeichnete für Modernisierung der Audio- und Netzwerktechnik verantwortlich. Die Anforderungen an das Team rund um Projektleiter Georg Biberger waren komplex, da das Theater nicht nur eigene Produktionen aus allen Sparten beherbergt, sondern auch zahlreichen Gastspielen –ebenfalls im Popbereich –als Bühne dient.
Der Wunsch des Auftraggebers lautete, drei Venue-Pulte von Avid zu installieren und zu vernetzen. Für den FOH-Platz im 1. Rang kommt eine D-Show-Konsole mit 72/40 I/Os zum Einsatz, in der Tonregie des Theaters eine Profile SC48 mit je 32 I/Os. Als Monitoring-Konsole und Mobilpult, beispielsweise für Gastspiele, ist ebenfalls eine Profile SC48 vorgesehen, allerdings mit 48/24 I/Os.
Alle Konsolen wurden als HD-native Thunderbolt-64-Versionen konfiguriert und mit maximaler DSP-Leistung ausgestattet. Auf jedem Pult wurde zudem ein Mercury SoundGrid-Bundle von Waves installiert, sodass Zugriff auf jeweils 120 Plug-ins in Studioqualität besteht.
Vier sogenannte Stageracks, also die abgesetzten I/O-Einheiten eines Venue-Systems, wurden über das Theater verteilt installiert. Eines in der Tonregie, eines am FOH-Platz und eines am Mobilpult. Ein weiteres Stagerack befindet sich in der Unterbühne für Monitoring und Bühnenbeschallung. Während normalerweise bis zu zwei Stageracks einem Venue-Pult fest zugeordnet sind, bestand die große Herausforderung in Hof darin, von jeder Konsole aus auf alle vier Remote-I/Os zugreifen zu können.
Besonders knifflig an diesem Kundenwunsch ist, dass die DSP-Einheiten des Venue-Systems (FOH-Rack) eigentlich per proprietärem Snakecore mit den Stageracks kommunizieren. Da das Protokoll allerdings auf MADI basiert, entwickelte Projektleiter Georg Biberger zur Realisierung folgendes Konzept: Zunächst definierte er mit Tonregie, FOH und Bühnenunterboden drei Netzwerkknoten. Dort wurden MADI-Router von RME installiert, die in der Lage sind, die Snakecore-Signale transparent zu routen, sprich, weder Sender noch Empfänger bemerken etwas von den Umleitungsaktivitäten. Über entsprechende Presets an den Routern lässt sich nun, passend zur Veranstaltung, jede Venue-Konsole mit den erforderlichen Stageracks verbinden!
Darüber hinaus wurden alle FOH-Racks mit einer zusätzlichen MADI-I/O-Karte ausgestattet. Da die Venue-Konsolen in der Lage sind, alle Ein- und Ausgangskanäle flexibel auf den MADI-Stream zu routen, stellt das Einbinden weiterer MADI-Geräte keine Schwierigkeit dar. Auf diese Weise erhält auch das mobile Pult im Monitorbetrieb seine Signale.
Für das InEar-Monitoring installierte das Team um Georg Biberger schließlich ein System von Aviom. Im Stagerack der Unterbühne wurde dazu ein entsprechendes Interface verbaut, das direkt auf den A-Net-Distributor von Aviom ausspielt. Der wiederum bedient neun InEar-Mixer vom Typ A-16II. Das A-Net-Protokoll wird direkt von Avid unterstützt, die Anbindung erfolgt über herkömmliche CAT5-Kabel.
Nach recht knapp bemessener Projektzeit freut sich das Theater Hof inzwischen über ein hochmodernes und zukunftssicheres Audionetzwerk, das dank der flexiblen Erweiterbarkeit selbst vor größten Produktionen nicht kapitulieren muss. Dass per integrierter DAW mit ProTools-Software auch 64-kanalige Live-Mitschnitte möglich sind, vermag da kaum noch zu überraschen.
Zwischen Februar und Mai entführt das Theater Hof sein Publikum in die hemmungslose Welt des Planeten Transsexuell. Die Hits der außerirdischen Sex-Invasion zum Mitsingen und –feiern sind fast schon Allgemeingut, angefangen mit „Time Warp“ über „Sweet Transvestite“ bis hin zu„Don’t Dream It, Be It“. Das Theater Hof lädt Sie zur großen Party in der Spielzeit 2014/15 ein. Lassen Sie Reis, Wasserpistole und Toilettenpapier zuhause, Mitmachtüten gibt es vor der Vorstellung im Theater – denn die Mitwirkung des Publikums gehört zur „Rocky Horror Show“ einfach dazu! Eine Anleitung finden Sie hier.
Über Richard O´Brien´s The Rocky Horror Show:
USA, späte 1950er Jahre: Eben noch Gäste auf einer Hochzeit, gerät das junge Pärchen Brad Majors und Janet Weiss in eine unglaubliche Geschichte. Eine regnerische Nacht, eine Reifenpanne, ein unheimliches Schloss – dort treffen sie auf merkwürdige Gestalten. Der Hausherr ist ein verrückter Wissenschaftler, der einen Muskelprotz aus Leichenteilen mithilfe dunkler Technik zum Leben erweckt. Dazu gibt es ein außerirdisches Geschwisterpaar vom Planeten Transsexual aus der Galaxie Transsylvanien, das mit dem Lebenswandel ihres „Meisters“ überhaupt nicht einverstanden ist, einen eingefrorenen Motorrad-Rocker, der bald als Mittagessen dient und einen Kriminologen, der uns mit guten Ratschlägen wie „it’s just a jump to the left“ durch die aberwitzige Handlung führt…
Eine Hommage an die Horrorfilm-Klassiker der 1930er, 1940er und 1950er Jahre wie „Frankenstein“, „Dracula“ oder „Tarantula“ und gleichzeitig eine freche Parodie auf das Musical-Genre: Die „Rocky Horror Show“ begeistert seit ihrer Verfilmung 1975 mit Tim Curry als Dr. Frank’n Furter in der Rolle des „Sweet Transvestite“ das Publikum weltweit und der Begriff „Kult“ müsste für dieses Stück extra erfunden worden sein.