Porzellanmanufakturen in Thüringen blicken auf eine lange Tradition zurück. Schon vor weit über 200 Jahren entdeckte beispielsweise der Fabrikant Georg Heinrich Macheleid eine eigene Methode zur Herstellung dieses begehrten, feinkeramischen Erzeugnisses. Die Porzellanwelten Leuchtenburg widmen sich in historischer Kulisse und mit aktuellster Medientechnik eindrucksvoll der Entwicklung und Rezeptionsgeschichte des Weißen Goldes.
Für die Einrichtung der zahlreichen Info- und Edutainment-Stationen sowie der Klang- und Multimedia-Installationen vertraute das Museum auf die Expertise von thomann Audio Professionell. Über zwei Bauphasen hinweg statteten die AV-Profis aus Franken fünf Räume –thematisch gebundene Themenwelten –mit modernster Medientechnik aus.
Den Raum Flora & Fauna (Prolog) betreten die Besucher der Porzellanwelten als erstes. Er assoziiert Porzellan und die aus diesem Werkstoff geschaffenen Gegenstände mit Kunst, Natur und Sprache. Drei Beamer projizieren in dieser „Welt“Bilder auf Pflanzen-Silhouetten und schaffen so mit zusätzlichen Leuchtelementen und einer Klanglandschaft eine Dschungelwelt ähnlich des Planeten Pandora aus dem Kinofilm Avatar. Sensoren erfassen den Aufenthaltsort der Besucher und übermitteln so dem Show-Control-Prozessor entscheidende Informationen für die interaktive Steuerung der Multimedia-Komponenten.
Im Schattentheater taucht der Besucher in den mystischen Ursprung des Porzellans im Fernen Osten ein. Erzählt wird eine Geschichte im Scherenschnittdesign, die über sechs Kurzdistanzprojektoren und drei Rückprojektionswände realisiert wird. Zusätzlich sorgen DMX-gesteuerte Lampen für Lichtstimmungen und steuern Scherenschnitt-Schatten bei. Die Soundkulisse wird über sechs Lautsprecher wiedergegeben. Bewegungsmelder erfassen die Anwesenheit von Besuchern und übermitteln der Crestron-Mediensteuerung den Impuls, mit der Multimedia-Show zu beginnen.
Im Raum der Wünsche, der letzten Station des Rundgangs, wird mit sieben Projektoren ein zusammenhängendes Bild auf drei Wänden erzeugt. In diesem acht Meter hohen Raum formen sich projizierte Sterne zu Porzellanstücken und schließlich zu Worten, die sich wiederum in Wünsche verwandeln. Drei Lautsprecher und ein Subwoofer sorgen für eine stimmungsvolle Geräuschkulisse. Die Medieninhalte werden über sieben Medienplayer als Loop wiedergegeben.
Wie so häufig in Museen lag auch bei den Porzellanwelten Leuchtenburg die große Herausforderung darin, die anspruchsvolle Medientechnik für den Besucher so unsichtbar wie möglich zu installieren. Das Geschick der Spezialisten von thomann Audio Professionell war dabei umso mehr gefragt, als immer wieder auf die historische Bausubstanz der Leuchtenburg Rücksicht genommen werden musste. So durften im Schattentheater beispielsweise keine Einbauten im Holzfußboden vorgenommen werden. Also verlegte das Team eigens konfektionierte, schwarz lackierte MFD-Platten, um darauf die Technik zu installieren.
„Installationen in Museen sind zumeist anspruchsvoll“, so Projektleiter Carsten Land. „Aber wir nehmen diese Herausforderung sehr, sehr gerne an. Denn am Ende bereitet unsere Arbeit einem großen Publikum von jung bis alt viel Freude. Eine bessere Motivation gibt es für uns kaum.“