Im Zuge der Modernisierung der Böblinger Kreissparkassenfiliale, sie stammt aus den 70er Jahren, entschieden sich die Verantwortlichen auch für einen Umbau der ehemaligen Kundenhalle in einen vielseitig nutzbaren Veranstaltungsraum mit angeschlossenem Kasino und mehreren Seminarräumen. Für die Umsetzung des anspruchsvollen audiovisuellen Konzepts im sogenannten SparkassenForum wurde das Team von thomann Audio Professionell engagiert.
Unter der Projektleitung von Markus Piontek konnten die fränkischen AV-Profis die komplette Bandbreite ihrer Meisterschaft unter Beweis stellen. Nicht nur waren mit Beschallung, Licht, Video und Inspiziententechnik sämtliche multimedialen Gewerke gefragt, auch erforderte das kompromisslose Pflichtenheft der Auftraggeber das Äußerste von Mensch und Material.
Um einen ungefähren ersten Eindruck von der Komplexität des Projekts zu erhalten, muss man sich Folgendes vergegenwärtigen: Das SparkassenForum wurde als „Raum im Raum“ konzipiert, sprich alle Innenwände waren unter strengen Vorgaben innerhalb des bestehenden Gebäudes neu zu errichten. Dies war notwendig, um das Forum akustisch vom administrativen Teil der Bankzentrale zu entkoppeln: Auch nachmittags sollen hier Veranstaltungen mit hohen Pegeln durchgeführt werden, ohne Sparkassenmitarbeiter in ihrem Tagwerk zu stören. Jeder einzelne Montagepunkt musste auf etwaige Schallübertragung ins Gebäude geprüft werden. Zudem hatte der Architekt ein strenges Farbkonzept vorgeschrieben. Nahezu alle sichtbaren – teils auch unsichtbaren – technischen Gegenstände wie etwa Anschlusspanels und Traversen hatten diesem Regiment zu folgen und mussten entsprechend neu beschichtet respektive lackiert werden.
Da der Auftraggeber prinzipiell nur ein absolutes Minimum an sichtbarer Technik im Forum akzeptierte, wurden zwei Regieräume eingerichtet, in denen das Team Video-, Licht- und Tonmischpulte sowie ein Gros der übrigen Technik auf nur wenigen Quadratmetern verstauen musste. Eine große Herausforderung, zumal auf Baustellen häufig für die Erfordernisse des AV-Installateurs zunächst geworben werden muss. Ein passendes Netzwerk ist eben nicht „in einem Stündchen“ installiert.
Bei der technischen Ausstattung entschied sich der Auftraggeber für sehr hochwertige Komponenten. So wurde der große Saal beispielsweise für Sprach-Veranstaltungen mit elektronischen CAL96-Säulen von Meyer Sound ausgerüstet. Für musikalische Veranstaltungen, mit Pop-Rock Pegel welche mehr Leistung benötigen, wurde parallel ein Line-Array von L-Acoustics inklusive sechs Subwoofern installiert. Am Rednerpult entschied man sich für das „Kanzlermikrofon“. So wurden zwei der raren KEM 975 von Microtech Gefell angeschafft; ebenso legten die Auftraggeber Wert darauf, zu allen Funkmikrofonen eine umfassende Auswahl an Kapseln zur Verfügung zu haben.
Auch im Bereich Video wurde in die Zukunft investiert: Der installierte 2K-Beamer von Christie etwa liefert 35.000 ANSI-Lumen Lichtleistung und projiziert auf eine Leinwand von 6 Metern Breite. Zum Wechseln der Leuchtmittel ist Schutzkleidung anzulegen! Gleichermaßen ausbaufähig ist die Videomatrix von Crestron: Eine 32×32-Kreuzschiene gibt dem Nutzer eine hohe Flexibilität im Routing der unterschiedlichen Video-Signale und lässt für zukünftige Erweiterungen noch Raum.
„Das Projekt Böblinger Kreissparkasse ist eigentlich ein Traum für jedes AV-Systemhaus“, so Projektleiter Markus Piontek. „Wir konnten hier die Leistungsfähigkeit unserer versammelten Gewerke demonstrieren und zeigen, dass wir selbst unter schwierigsten Bedingungen höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden. Besonders stolz sind wir einmal mehr auf die herausragende Arbeit unserer Werkstätten. Ohne deren präzise Vorbereitung wäre so ein Job nicht in dieser Perfektion zu lösen. Dass unsere hochwertigen Sonderbau-Möbel auch beim Architekten viel Anklang gefunden haben, ist natürlich das Sahnehäubchen obendrauf!“
Die gesamte Projektbetreuung der Veranstaltungstechnik lag exklusive beim lokalen Ing.-Büro Mück & Schaber. Planer und Projektleiter Guido Kacher von soni.ek dazu: „Die hohen Qualitätsansprüche des Bauherrn, sowie architektonische und technischen Belange galt es zu harmonisieren. Erste Planungen begannen wir 2010, die Umsetzung erfolgte 2014/2015, Bau bedingt entstand immenserTermindruck. Trotz digitaler Technik waren rund 25 km Kupfer- und LWL-Leitungen und deren Trassen in einem engen Zeitfenster tadellos zu verlegen. Alle Installationsarbeiten, Sonderanfertigungen und insbesondere raffinierte Programmierungen wurden von thomann Audio Professionell akkurat, LV-konform, zu unserer vollsten Zufriedenheit umgesetzt. Der Projektablauf lief Hand in Hand – mehr kann man sich nicht wünschen.“