Bereits Anfang des 12. Jahrhunderts wurde die Klosterkirche in Münchaurach fertiggestellt. Sie entstand im Rahmen einer Klostergründung durch Benediktinermönche und wurde schließlich durch Bischof Otto von Bamberg geweiht. Knapp 900 Jahre später war es der Wunsch der Gemeinde, die ursprüngliche, mittelalterliche Anmutung der Basilika wiederherzustellen. Im Zuge der damit verbundenen Entkernung des Gebäudes sollte auch die Beschallungsanlage auf einen aktuellen Stand gebracht werden.
Das Team von thomann Audio Professionell sah sich bei dieser Aufgabe mit zwei nicht immer einfach zu vereinenden Anforderungen konfrontiert. Zum einen war bei der Konzeption natürlich das frisch restaurierte mittelalterliche Ambiente zu beachten. Eine Beschallung mit unauffälligem optischem Profil war daher unumgänglich. Zum anderen mussten sich die Planer nach der Entkernung mit drastisch verlängerten Nachhallzeiten arrangieren. Da die neue Audioinstallation auch über Gottesdienste hinaus genutzt werden sollte, war schnell klar, dass bei diesem Projekt Lösungen „von der Stange“ nicht zielführend sein würden.
Nach reiflicher Überlegung entschied sich das Team zunächst für zwei aktive Linienstrahler LFI 220 der Firma Fohhn als Hauptbeschallung. Diese Modelle lassen sich in ihrem Abstrahlverhalten weitreichend steuern, und das vollständig elektronisch. Mechanische Justagearbeiten sind also kaum erforderlich. Nicht zuletzt aufgrund der Zwei-Beam-Technologie dieser Linienstrahler war so eine präzise Definition der Schallausbreitung in der Vertikalen möglich. Zusätzlich kamen Linienstrahler vom Typ AL-100 desselben Herstellers zum Einsatz.
In den Seitenbereichen der Basilika fiel die Wahl auf die ultraschlanken, passiven Schallsäulen ASM 1060 des auf Kirchenbeschallung spezialisierten Herstellers AVE aus Stuttgart. Als zentrale digitale Steuereinheit und Mischverstärker fungiert ein AMV 2125-DSP, ebenfalls von AVE. Dieser bietet unter anderem professionelle digitale DSP-Ausgangskanäle mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten, lässt sich aber auch von ungeschultem Personal wie ein einfaches analoges Mischpult bedienen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil in einer Gemeinde, in der neben Kirchen- und Posaunenchor auch eine Kirchenband ihren festen Platz gefunden hat.
„Die Installation in der Klosterkirche Münchaurach war auch für uns als erfahrene Kirchenakustiker eine große Herausforderung“, verrät Projektleiter Rolf Nebel. „Vor allem der teils extreme Nachhall hat uns sehr viel Sorge bereitet. Deshalb freuen wir uns umso mehr über die inzwischen hervorragende Sprachverständlichkeit in allen Bereichen dieser mittelalterlichen Basilika. Dass auch Musik in ausgesprochen guter Qualität wiedergegeben werden kann, ist dabei mehr als nur ein schönes Sahnehäubchen.“
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