Gotteshäuser nachträglich mit einer zeitgemäßen A/V-Installation auszustatten, ist keine ganz triviale Aufgabe. Schließlich standen zum Zeitpunkt der Errichtung akustische Fragen oder gar Überlegungen zu baulichen Notwendigkeiten, beispielsweise Kabelwege, selten im Vordergrund. Bei einer Modernisierung gilt es daher, sich mit den Gegebenheiten vor Ort zu arrangieren und im Dialog mit dem Auftraggeber auszuloten, was sinnvoll, erwünscht und, in Hinsicht auf eventuell historische Bausubstanz und individuelle Befindlichkeiten, machbar ist. Das meist knapp kalkulierte Budget stellt für den Installateur oft eine weitere Herausforderung dar.
Die St.-Markus-Gemeinde in Erlangen ist in der Kirchenmusik stark engagiert. Dort haben gleich zwei ökumenische Chöre ihre Heimat gefunden – ein traditioneller Kirchen – sowie ein Gospelchor. Auch eine Kirchenband gehört zum festen Bestandteil des Gemeindelebens. Die Gemeinde trat daher mit der Bitte an thomann Audio Professionell heran, die Kirche mit einer Audioanlage auszustatten, die von allen Gruppen sinnvoll genutzt werden kann. Die alte Installation zeigte gerade in musikalischer Hinsicht Schwächen. Auch Gottesdienste sollten selbstverständlich bei bester Sprachverständlichkeit gefeiert werden können. Da Multimedia-Elemente im modernen Gottesdienst einen immer größeren Raum einnehmen, sollte außerdem ein Video-Beamer integriert werden.
Der zunächst vom Auftraggeber geäußerte Wunsch, bereits verlegte Audiokabel weiterzuverwenden, erwies sich nicht in allen Bereichen als praktikabel. So konnten zwar die Lautsprecherkabel und die bestehenden Mikrofonleitungen an Altar und Kanzel übernommen werden, die Installation eines Multicores zur Empore und eines CAT-Kabels für die Videoinstallation waren allerdings unumgänglich. Im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen wurde die aktuelle Lautsprecherverkabelung so ausgelegt, dass mit ihr jederzeit und ohne großen Aufwand eine Delay-Line realisiert werden könnte. Auch beschloss man gemeinsam mit dem Kirchenvorstand die vorhandene Audioanlage entgegen erster Pläne vollständig durch aktuelle Technik zu ersetzen.
Die Wahl fiel dabei auf die Yamaha Matrix MTX-3. Dank moderner, digitaler Steuerung öffnet dieser Mikrofonmixer automatisch nur die gerade genutzten Mikrofonkanäle und vermeidet so Probleme in akustisch ohnehin schwieriger Umgebung. Line-Signale werden über einen Tascam LM-8ST zugeführt, wobei der Beamer (Panasonic PT-EX600 EL) auch als HDMI-Audio-Auskoppler Verwendung findet, dessen Signal über eine DI-Box an den Tascam zurückgeführt wird. Für die Verstärkung des Summensignals kommt eine Yamaha Endstufe XMV 4280 zum Einsatz.
Das Video-Setup umfasst neben dem Beamer von Panasonic eine Canon Legria für das Live-Bild sowie ein Step-in-Modul von Kramer. Das wurde optisch unauffällig unter dem Chorgestühl verstaut – eine Sonderbau-Lösung, entstanden in enger Zusammenarbeit mit einem Gemeindemitglied.
Als ausgesprochen knifflig erwies sich das Einmessen des asymmetrischen Kirchenraums sowie die akustische Abstimmung der neuen Installation. Denn die zeigte nach Inbetriebnahme eine zunächst schlechtere Silbentrennung im Vergleich zur alten Anlage. Dies konnten die Experten von Audio Professionell jedoch durch sorgfältiges Equalizing und penibles Feintuning ausgleichen.
Projektleiter Andreas Zweyer freut sich: „Es ist uns gelungen, in einem nicht ganz einfachen akustischen Umfeld eine sehr musikalisch klingende Beschallung zu integrieren, die sich auch von Laien ohne Weiteres bedienen lässt. Besonders glücklich sind wir darüber, dass wir diese Musikalität schließlich mit einer sehr guten Sprachverständlichkeit kombinieren konnten.“
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